Claudia Neumann // ZDF
17.12.2020 •Die ZDF-Sportjournalistin Claudia Neumann erhält für ihre Verdienste um die Gleichstellung von Mann und Frau den Marie-Juchacz-Frauenpreis 2021, wie im November bekanntgegeben wurde. Überreicht wird ihr die Auszeichnung von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Internationalen Frauentag am 8. März 2021. Der noch junge Preis wurde erstmals 2019 an die Juristin und SPD-Politikern Lore Maria Peschel-Gutzeit verliehen, die sich vor allem für das Recht von Beamtinnen einsetzte, aus familiären Gründen in Teilzeit arbeiten zu können.
Preisträgerin im Jahr 2020 ist die Frauenrechtlerin und Autorin Marlies Krämer, die sich für die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen stark macht. Krämer, Jg. 1937, war auch Kommunalpolitikerin (zunächst für die SPD dann für die Linkspartei). Der Marie-Juchacz-Frauenpreis ist eine Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte den Preis 2019 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums zum Frauenwahrecht ins Leben gerufen. Der Preis ist nach der deutschen Sozialreformerin Marie Juchacz benannt, die maßgeblich an der Gründung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) beteiligt war und als Abgeordnete in der Weimarer Nationalversammlung am 19. Februar 1919 als erste Frau eine Rede hielt.
Claudia Neumann als Fernsehkommentatorin sei mit ihrem beruflichen Werdegang Vorbild und Pionierin in einer sogenannten ‘Männerbastion’, sagte Ministerpräsidentin Dreyer in ihrer Begründung Preisvergabe. Sie bewundere es, so Dreyer, wie offensiv Neumann mit dieser Pionierrolle und den damit verbundenen Erlebnissen umgehe. Nach ihrem Magister-Studium, das sie in Bonn absolvierte (Germanistik, Pädagogik, Sport), arbeitete die 1964 in Düren geborene Claudia Neumann ab 1992 zunächst als Sportredakteurin und -reporterin für den Privatsender Sat 1 und wechselte 1999 in die Hauptredaktion Sport des öffentlich-rechtlichen ZDF. Sie kommentierte 2011 als erste Frau im deutschen Fernsehen ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen und im Jahr 2016 eine Begegnung bei der Fußball-Europameisterschaft der Männer.
Als Kommentatorin musste Claudia Neumann viel Hass und Hetze vor allem in den sozialen Medien gegen sich ertragen. Die Auszeichnung solle als Zeichen der Solidarität und als klares Signal der Unterstützung von Frauen in ‘Männerberufen’ und auch von Männern in ‘Frauenberufen’ verstanden werden, heißt es in der Begründung zur Preisverleihung. Ihren Lebensweg in einer von Männern dominierten Branche thematisiere Claudia Neumann auch in ihrem 2020 erschienenen Buch „Hat die überhaupt ’ne Erlaubnis, sich außerhalb der Küche aufzuhalten?“.
Für den Marie-Juchacz-Preis werden die Preisträgerinnen von einer Expertinnen-Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie Vertreterinnen verschiedener Gremien aus dem Bereich der Gleichstellung und Frauenpolitik vorgeschlagen. Den Jury-Vorsitz hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
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