Mit „Feinde“ Freunde vergraulen

Die penetrante Eigenwerbung der ARD für ihr Schirach‑Fernsehen

Von Dieter Anschlag
20.01.2021 •

Die ARD hat seit einiger Zeit einen neuen Lieblingssport: die Werbung in den laufenden Programmen für eigene Produktionen, mit allen Mitteln und in allen Formen. Das verwundert vielleicht nicht angesichts der vielfältigen Ängste, mit dem guten, alten linearen Fernsehen abgehängt zu werden, und ist auch verständlich bei einem System, das sich ohnehin zunehmend mit Selbsterhalt beschäftigt. Hier aber wird doch eine Art Marktschreier-TV kenntlich, mit dem sich öffentlich-rechtliche Sender möglichst  ...

20.01.2021/MK

Programm-Marketing in der „Tagesschau“ (am 2. Januar 2021): Zum Ende der 20.00-Uhr-Ausgabe sagt Susanne Daubner, dass es später an diesem Abend in den „Tagesthemen“ auch dieses (Marketing-)Thema gebe: „Folter im Rechtsstaat – Interview mit Autor Ferdinand von Schirach zum ARD-Projekt 'Feinde'.“



Plötzlich erscheinen im Spielfilm „Ziemlich beste Freunde“ Zahlen auf dem Bildschirm und man fragt sich: Hat der Fernseher einen Defekt? Nein, zeigt sich, es ist nur so, dass die ARD jetzt für ihren „Feinde“-Abend zu countdownen beginnt.



Nicht nur im ZDF-Hauptprogramm, auch bei ZDFneo gibt's Eigenwerbetrailer: Hier wird ein solch störendes Element in den Spielfilm „Notting Hill“ eingeblendet (am 19. Dezember 2020)

Fotos: Screenshots


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