Das Narrativ vom bevorstehenden Roboter‑Journalismus
07.12.2020 •«Der wütendste Beitrag kam aus einem kalifornischen Arbeitszimmer. Cory Doctorow, Blogger, Journalist und Science-Fiction-Autor, räumte das Narrativ vom bevorstehenden Roboter-Journalismus und das der Big-Data-Durchleuchtung der Internetdienst-Nutzer ab. Mit all den gesammelten Daten könnten Facebook, Google & Co. wenig anfangen. Meinungen würden beeinflusst, aber nicht durch KI-basiertes persönliches Targeting, sondern durch Zwang: „dominating“ statt „persuading“. Wer hinter Mauern sitze (wie bei Facebook), verliere nicht den freien Willen, müsse aber nach den Regeln des Stärkeren spielen. Es gehe nicht darum, regulierend in Nutzungsbedingungen einzugreifen, sondern darum, Monopole und Korruption zu brechen. Nur eine kraftvolle Anti-Trust-Politik könne uns vor dem Verlust der informationellen Selbstbestimmung retten. Es müsse erlaubt werden, die technologischen Vorgaben der Monopolisten zu modifizieren. Leichte Hoffnung setzt Doctorow in den neuen US-Präsidenten Joe Biden, wobei er allerdings so wirkte, als wäre er überrascht, träte die neue Administration gegen die Tech-Konzerne an.»
Aus einem Artikel von Oliver Jungen in der „FAZ“ vom 5.12.2020 über die Konferenz „Cologne Futures 2020“, die am 27. November von Köln aus virtuell stattfand, technisch koordiniert vom Kleinen Sendesaal des WDR aus. Das Thema der zum 9. Mal veranstalteten Konferenz zur Medienevolution lautete diesmal: „From Gatekeeping Power to Extiction Panic? Journalism, Artificial Intelligence and the Algorithmic Public Sphere“. Die Aufzeichnung der Schlussdiskussion unter dem Titel „Braucht KI-Journalismus noch Menschen?“ wurde im Rahmen der Sendung „WDR 3 Forum“ am 6. Dezember ausgestrahlt (18.04 bis 19.00 Uhr) und ist als Podcast noch bis Anfang Dezember 2021 in der WDR-Mediathek abrufbar
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